Wüste

Eine große, trockene Sandwüste, ohne Pflanzen oder Anzeichen von Wasser.


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Firstpost


Len stieß zum gefühlten hundertsten Mal ein entnervtes Seufzen aus. "Wie groß ist diese gottverdammte Wüste eigentlich noch?!" fluchte er lautstark vor sich hin und pustete sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Diese Hitze machte ihn noch völlig verrückt! Er wünschte sich gerade nichts sehnlicher herbei, als einen großen, kühlen See. Aber auf diesen konnte er hier wohl noch lange warten..
Nachdem der Blondhaarige seiner Wut etwas Luft gemacht hatte, schielte er kurz zu Rinto, der relativ ruhig neben ihm her lief. In den letzten Stunden hatten die Beiden nicht gerade viel miteinander geredet. Len war anfangs auch noch ziemlich sauer auf Rinto gewesen, da dieser ihm einfach verschwiegen hatte, dass er auch einen Lacrima eingesetzt bekommen hatte. Es war mehr Zufall und Lens Unglück gewesen, dass Len dies erfahren hatte, denn er war bei ihrer Flucht aus dem Labor unter einen brennenden Balken geraten und wäre fast dabei gestorben, hätte Rinto ihn mit seinen Heilfähigkeiten nicht gerettet. Alles gut und schön, aber Len verstand einfach nicht, warum Rinto ihm das verschwiegen hatte. Len hielt ja generell nicht sonderlich viel von anderen Menschen, aber zumindest Rinto hielt er eigentlich für so etwas wie einen Freund. Und sagten sich Freunde so etwas nicht? Oder war er für Rinto etwas gar kein richtiger Freund?
Aufgrund seiner Gedanken schnaubte Len erneut genervt aus und blieb dann kurz stehen, nur um Rinto einen bitterbösen Blick zu zuwerfen und schließlich genervt weiter zu laufen. "Verrätst du mir jetzt mal warum du mir das mit dem Lacrima nicht erzählt hast?", fragte Len seinen Freund schließlich das, was ihm schon seit Stunden auf der Seele brannte. Seine Stimme klang dabei noch immer etwas angesäuert, aber zumindest war er nicht mehr ganz so wütend auf Rinto.

Fristpost

Rinto zuckte beinahe zusammen, da sich Len wieder über ihre momentane Situation aufregte, wobei er eigentlich daran gewöhnt sein müsste, da dies zum gefühlten tausendsten Mal passierte. Allerdings hielt der Blonde es nicht für nötig noch irgendwelche dummen Kommentare abzugeben Noch immer überlegte er, wie er es Len erklären sollte, weshalb er die ganze Zeit wegen des Lacirmas geschwiegen hatte. Natürlich genau genommen wäre dies ziemlich simpel, aber wenn er bedachte, dass Len eh bereits auf 180° war mochte er dies doch bezweifeln. Irgendwie fühlte er sich jede Sekunde unwohler und unwohler, da Len ihn böse anstarrte. Und dann kam die Frage vor der sich Rinto die ganze Zeit gefürchtet hatte. "U-Uhm also .. weißt du Len witzige Geschichte." ,kicherte er und kratze sich lachend hinterm Kopf. "Ich wollte eigentlich nur, dass du nicht Amok läufst oder sowas in der Art .. ich dachte du würdest den Typen den Kopf abreißen ... und, dass die dann dich töten .." erklärte der Junge und wurde während dem sprechen immer leiser. Er musste schnell ein anderes The,ma finden. "Außerdem hätte ich den Lacrima nicht wäre ich bereits tot.", warf Rinto ein und bemerkte, dass er das genaue Gegenteil wohl damit erzielt hatte was er eigentlich machen wollte. Rinto passte kurz nicht auf und flog volle Kanne in den warmen, feinen Sand. Dabei viel eine Halskette heraus. Wahrscheinlich würde sich Len jetzt lustig über ihn machen, ihn als Deppen bezeichnen oder sonstiges, aber wenn dies ihm sein lächeln zubringen würde, wäre ihm dies Recht. Nachdem sich der Blonde aufgesetzt hatte, griff er verwundert nach der Halskette und sieht diese mit fragenden Gesichtsausdruck an. "Du Len! Wir suchen mein altes Dorf! Hier diese Halskette hatte mir damals Ari.. äh wie hieß sie ... Aris.. Arisa genau Arisa wars geschenkt. Ich frag mich, ob die sich überhaupt gewundert haben, dass ich weg war.", lachte er dümmlich und blickte traurig auf den Boden. Schon wieder hatte er es getan .. wahrscheinlich hatte er in einem ungünstigen Moment das Thema Familie angerissen. Es war nicht nur das gewesen, sondern auch die Gerüchte um sein Dorf machten ihn zu schaffen. Aber Gerüchte waren in dieser Anstalt einer der Punkte, die in der Tagesordnung ganz oben standen, um den Willen der dortigen Kinder zu brechen. Doch irgendwie freute er sich endlich entkommen zu sein, auch wenn viele Leben dahin schwanden.

Rintos Erklärung war recht dürftig, aber irgendwie war es sogar einigermaßen einleuchtend. Trotzdem war Len sich nicht ganz sicher, ob das wirklich der richtige Grund war, gab sich aber erst einmal damit zufrieden. "Das hätten die auch verdient, dass ich denen den Kopf abreiße..", knurrte Len leise. "Trotzdem..du hättest es mir ruhig mal erzählen können!", beschwerte sich Len abermals, auch wenn ihm klar war, dass es sich nicht lohnte noch über vergossene Milch zu weinen. Rinto warf außerdem noch ein, dass er ohne den Lacrima wohl tot wäre. Gut, das wollte Len natürlich auch nicht, aber sollte er sich deswegen jetzt darüber freuen, dass seinem Freund ein Lacrima eingesetzt worden war?Len gab nur ein leises zustimmendes Grummeln von sich, als Rinto neben ihm plötzlich der Länge nach in den Sand knallte. Len starrte seinen blondhaarigen Freund einen Moment lang bloß verstört an, ehe er in lautes Gelächter ausbrach. "Rinto, du bist manchmal echt so ein Volltrottel!", machte er sich über seinen Freund lustig. Nachdem Len sich wieder etwas beruhigt hatte, wollte er sich schon mit einem breiten, belustigten Grinsen im Gesicht dazu erbarmen, Rinto aufzuhelfen, doch der fing plötzlich an loszuplappern. Er redete irgendwas über sein altes Dorf, einen seltsamen Menschen namens Arisa und irgendeine Halskette. Lens Grinsen verschwand augenblicklich wieder und er ging ein paar Schritte auf Rinto zu, um sich zu vergewissern, ob dieser sich wohlmöglich den Kopf zu fest gestoßen hatte. Aber Rinto kauerte noch immer auf dem Boden und starrte eine Halskette an, die ihn wohl an sein alte Heimat erinnert hatte. Heimat..bei diesem Wort konnte Len fast schlecht werden. Er hasste es, wenn er an so etwas erinnert wurde, daran dass es sowas wie Heimat, Familie und diesen ganzen überflüssigen Kram gab. Gut, eiegntlich war das alles kein überflüssiger Kram, aber Len versuchte sich das immer erfolgreich einzureden, denn so war es leichter für ihn mit seiner Vergangenheit umzugehen. 
Einen kurzen Moment blieb er immer noch neben dem am Boden kauernden Rinto stehen und starrte nachdenklich in die Ferne, dann hielt er Rinto tatsächlich endlich eine Hand hin und half ihm auf. "Dein altes Dorf, also..huh?", murmelte Len leise. "Hast du überhaupt noch einen blassen Schimmer wo das Dorf liegt?", stellte er dann eine durchaus berechtigte Frage. Er sah Rinto mit einem etwas strengem Blick an, ehe er sich wieder von ihm wegdrehte und langsam weiter stapfte. "Wir müssen sowieso erstmal aus dieser bescheuerten Wüste raus.. Und was willst du überhaupt in deinem alten Dorf? Dich mit dieser Aridingsda vergnügen und auf heile Familie machen oder sowas?" Während er Rinto diese Worte entgegen schmetterte, kam ihm plötzlich ein Gedanke. Was wenn Rinto wieder bei seinem Zuhause blieb und ihn alleine ließ, wenn er sein altes Dorf erst einmal wieder gefunden hatte? Eigentlich war das Rintos gutes Recht, Len könnte ihm das nicht einmal verübeln. Trotzdem machte der Gedanke ihm Angst, auch wenn er sich selbst darüber ärgerte.

Es freute ihn kurzzeitig, dass Len lachte, da dies nur relativ selten bis nie vorkam. Mittlerweile wünschte er sich es nur gedacht zu haben, anstatt laut an seine Ziehfamilie erwähnt zu haben. Immerhin wusste er, dass Len nicht all so gut mit diesem Thema klar kam. Als er dann damit, dass er sich mit Arisa vergnügen wollte wurde der Blonde tief in sich leicht brummig und seufzte. Das mit dem Problem hinaus aus der Wüste zukommen ignorierte er hingegen wieder. "Ich dachte wir wären Freunde, dann wüsstest du, dass ich dich nicht verlassen würde ... außer du willst es natürlich.", meinte Rinto murmelnd, "Außerdem ist diese Arisa so etwas wie meine Schwester ... aber wie gesagt ich möchte nicht zurück, wenn du gehen würdest. Aber ich dachte dabei eigentlich auf einen Ausweg aus der Wüste ..." Rinto wusste nicht einmal, ob dies Sinn ergab was er sagte und blickte angestrengt auf den Boden. "Mit dieser Halskette könnte ich einen Weg hierheraus finden .. allerdings müssten wir an zu einem alten Dorf .. das meinte ich eigentlich damit ...", sagte der Blonde und stand langsam auf, dabei versuchte er jeglichen Augenkontakt zu Len zu vermeiden. Damals hatte man ihm diese Kette mitgeben, wenn er den Weg nach Hause nicht mehr wusste, führte ihn dies wieder zurück. Vielleicht befand sich noch ein kleiner Rest Magie in ihr, die sie zu seinem Dorf führen konnte.

Len fühlte sich von Rinto geradezu ertappt und er merkte, wie er leicht rot wurde, weshalb er den Blick augenblicklich senkte. Rinto hatte voll ins Schwarze getroffen. "Natürlich will ich das nicht..", murmelte Len leicht beleidigt. Als Rinto erwähnte, dass diese Arisa mehr so etwas wie eine Schwester für ihn war, sah er Rinto wieder an. "Oh..achso", kommentierte Len mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. "An einen Ausweg aus der Wüste? Na, du bist ja lustig. Kann uns deine Halskette da jetzt etwa schon den Weg weisen, oder was?", fragte der Blondhaarige sarkastisch. Das dies tatsächlich der Fall war kam ihm natürlich nicht in den Sinn. Len bemerkte schnell, dass Rinto es vermied ihn anzusehen. Hatte er es etwa tatsächlich geschafft, dass Rinto jetzt etwa ein wenig beleidigt war? "Tut mir Leid, Rinto. Lass uns dein blödes Dorf eben suchen!", versuchte der Blondhaarige seinen Freund aufzumuntern und sprach den zweiten Satz extra freundlich aus. Er war noch nie gerade gut darin gewesen sich bei anderen zu entschuldigen, aber das war Rinto vermutlich schon gewohnt. "Also, wie ist dein Plan? Wie kann deine Kette uns bitteschön hier heraus helfen?", fragte Len ungeduldig und versuchte wieder zurück zum hauptsächlichen Thema zu kommen. Neugierig blickte er Rinto an. Jedes alte Dorf war dem Dragonslayer momentan lieber als diese schreckliche, endlose Wüste.

Es freute ihn, dass Len ihn scheinbar dabei haben wollte und begann breit zu grinsen. Allerdings ließ dies bei seinem "Oh...achso" wieder nach, da er wohl scheinbar in die richtige Richtung gedacht hatte, was Len wohl gedacht hatte. Anschließend sprach dieser seine Zweifel gegen die Halskette aus. Verständlicherweise. Selbst für Rinto klang dies ziemlich Irreal eine Halskette, die lange Zeit nicht mehr benutzt worden war. Dennoch glaubte er fest daran. Es musste einfach klappen. Solange man die Hoffnung nicht aufgab. Mit einem leichten lächeln erinnerte er sich daran, wie er sich in einem Wald verlaufen hatte und den Ausweg nicht mehr fand. "Bitte führ mich wie damals in das Dorf. Erinnerst du dich wie ich mich damals im Wald verlaufen hatte und verzweifelt war? Haha, ich hatte sogar geweint gehabt.",kicherte Rinto und kratzte sich am Kopf. "Kannst du mir helfen? Ein letztes Mal, danach gebe ich dich auch zurück." Er schloss beide Hände, zwischen ihnen befand sich die Halskette. Kurz leuchteten diese grün auf. "Wie.. ich verstehe nicht? Zeig es mir trotzdem.",murmelte der Blonde leise und öffnete langsam seine Hand. Die Halskette schimmerte schwach golden. "Hier lang geht es, Len! Sie wird uns helfen ... allerdings ... ist dies ihr letztes Mal .. danach wird sie sterben...",trällerte der Junge und rannte wenige Schritte voraus und wank seinem besten Freund zu. Wieder spürte er sie .. diese Trauer .. immer, wenn irgendetwas vergeht. Sein Blick fiel direkt auf Len und begann wieder zu lächeln.
Tbc: Zerstörte Dorf

Mit steigender Verwunderung beobachtete Len wie Rinto doch tatsächlich anfing mit seiner Halskette zu reden. Len war gerade kurz davor sich erneut über seinen Freund lustig zu machen, als die Kette zwischen dessen Händen plötzlich grün aufleuchtete. "Ähm..Rinto..? Was wird das? Redest du gerade echt mit diesem Ding?", fragte Len, nun doch deutlich verwirrt. Doch Rinto ließ sich nicht von ihm beirren und fing nun auch noch an der Kette leise entgegen zu tuscheln, als würde er ein Kaffeekränzchen mit einem guten Freund halten. Und dann rannte Rinto auch schon los. "Wie kann eine Halskette denn sterben?", murmelte Len leise, bevor er Rinto schnellen Schrittes folgte. Obwohl dieser recht traurig bei seinen Worten geklungen hatte, hüpfte er nun fröhlich winkend voraus. Len konnte nicht anders und musste leicht grinsen, als er das sah. Das war so typisch für Rinto. 
Len kam sich mit der Zeit immer bescheuerter vor, während er Rinto und seiner bescheuerten Kette folgte. "Wir laufen schon seit Stunden hinter diesem Leuchtding her, aber..", Len stoppte mitten im Satz und starrte fassungslos in die Ferne. "Bild ich mir das nur ein oder sieht es tatsächlich so aus, als würde die Wüste da vorne enden, Rinto?"
Tatsächlich waren sie bald am Ende der Wüste angekommen und Len konnte kaum glauben, dass Rintos plötzliche Freundschaft mit Gegenständen sie tatsächlich aus dieser Hölle heraus gebracht hatte. Len drehte sich zu Rinto um, als dieser plötzlich sah wie sich die Halskette in einem gleißenden Licht auflöste. Okay..scheinbar konnte eine Halskette tatsächlich "sterben", aber zumindest waren sie endlich an ihrem Ziel angekommen.


Tbc zerstörtes Dorf